Interview mit Universe-Quarterback Joey Frias
Quarterback Joey Frias lief Kai „Tebow“ Schlegel in der abgelaufenen Saison beinahe den Rang des Allrounders Nummer eins bei Frankfurt Universe ab. Für die „Men in Purple“ war der US-Amerikaner nicht nur als Quarterback, sondern auch als PAT-Holder, Receiver und Tight End im Einsatz. „Je nachdem, wo die Coaches mich gebraucht haben…“, so der sympathische Frias, der von den Frankfurt Pirates zum AFC kam.
„Mir wurde zwar stets gesagt, dass die Universe-Fans die besten seien und die gesamte Organisation sehr professionell arbeite, ich war aber sowohl vom herzlichen Willkommen als auch der Arbeit der Verantwortlichen absolut überwältigt“, lobt Joey Frias nach seiner ersten Saison in lila.
Im Interview blickt Frias auf die „Achterbahn-Saison“ 2014 zurück und wagt einen Ausblick auf die Zukunft des Teams, das ab 2015 als „Frankfurt GALAXY by Universe“ antreten wird.
Einige Tage nach Ende der GFL2-Saison: Wie fällt Dein Fazit aus?
Ich hatte jetzt wie die anderen Spieler und Coaches die Chance, die Saison aus einiger Entfernung zu betrachten. Sie war wie einer Achterbahnfahrt. Wir starteten sehr holprig in die Saison mit vielen Ups und Downs, mussten Probleme bewältigen und unsere Identität finden. Im ersten Drittel der Saison haben wir uns einige Male selbst geschlagen. Aber wie jedes gute Team haben wir uns auf unsere Stärken konzentriert, sind zurück zu den Basics gegangen, haben hier und da nachjustiert und uns im Training gegenseitig gepusht, um besser zu werden. Wir starteten sehr langsam und ruckartig in die Saison, aber je länger sie andauerte, desto besser wurden wir, da wir unseren Weg gefunden hatten. Wir haben geschafft, was uns niemand zugetraut hat: Vom letzten Platz sind wir bis auf Rang zwei gekommen und sind am Ende nur darum nicht Vizemeister geworden, weil viele Leistungsträger beim letzten, verlegten Spiel schon in Urlaub waren. Vom letzten auf den zweiten Platz… das ist ein riesiger Schritt und zeigt den Charakter dieses tollen Teams.
Bist Du mit Deiner eigenen Leistung zufrieden?
Ich denke, meine Saisonleistung war okay, aber natürlich nicht perfekt. Sicherlich hatte ich sehr gute Momente, man kann aber immer noch mehr für das Team tun. Ich glaube aber, ich konnte dem Team aus der einen oder anderen brenzligen Situation helfen und es motivieren. Ein Spieler alleine macht aber noch kein gutes Team, denn dafür werden immer zehn weitere Jungs auf dem Feld benötigt. Und diese Jungs haben es geschafft, als Einheit aufs Feld zu treten! Für mich war es daher eine Ehre, für Universe zu spielen. Ich habe stets versucht, dem Vertrauen, das in mich gesteckt wurde, mit Leistung gerecht zu werden. Für dieses Vertrauen bin ich unendlich dankbar.
Du hast die Einheit des Teams erwähnt. War die Entwicklung einer einheitlichen Identität der Grund für die Steigerung von einer 1:4-Bilanz auf zwischenzeitige 8:5?
Für mich bedeutet zusammen zu arbeiten und als Team aufzutreten, dass mehrere individuelle Menschen gemeinsam Hand und Hand agieren und als eine solide Einheit funktionieren. Also die verschiedenen Talente und Stärken jedes Teammitgliedes zu verwenden und zu kombinieren, um damit als Einheit zum Erfolg zu kommen. Wir haben in der zurückliegenden Saison all unsere Zweifel überwunden, Schulter an Schulter trainiert und aneinander geglaubt. Wie eine Familie, die zusammenhält. Wir haben oftmals bis zum Ende gekämpft und sicherlich viele Experten und die gesamte GFL2 verwundert. Wir haben unser großes Ziel zwar verfehlt, in Anbetracht der vielen Probleme, die wir überwinden mussten, aber Großes geleistet.
Was denkst Du über den neuen Namen „GALAXY by Universe“? Wird er dabei helfen, das Team noch erfolgreicher zu machen?
Ich bin mir sicher, dass dieser neue Name, der eine lange Tradition hat, dem Team sehr helfen wird, Fans wieder für Football zu interessieren, die in den vergangenen Jahren eher nicht ins Stadion kamen. Mir gefällt die Idee, dass dies ein Schritt sein könnte, viele interessante Menschen – Athleten, Coaches, Fans und Sponsoren – zurück in die Familie zu holen und sie wieder zu einem Teil dieser großartigen Sache zu machen. Ich werde daher alles mir Mögliche tun, um die Idee von Matthias Mämpel und seine Vision zu unterstützen. Man benötigt für ein wirkliches Topteam in Deutschland einen sehr guten, professionellen Staff und ich bin sicher, mit den hervorragenden Grundvoraussetzungen und professionell arbeitenden Verantwortlichen, die Universe einbringt, kann dieses hochgesteckte Ziel durchaus erreicht werden. Ich freue mich daher auf die Zukunft der neuen GALAXY und rufe alle Universe-Fans und ehemaligen Galaxy-Fans dazu auf, die Idee zu unterstützen oder ihr zumindest offen gegenüber zu stehen. Ich werde es tun!
Du bist als sehr fanverbunden bekannt. Möchtest Du den Fans noch etwas sagen?
Ich kann den Fans nicht genug danken. Der „zwölfte Mann“, wie wir die Fans teamintern nennen, war eine absolut berauschende Unterstützung für uns und auch für mich. Ihre Unterstützung hat mir dabei geholfen, mich als Fremder hier schnell einzuleben und mich bald als Teil der großen lila Familie zu fühlen. Die Fans haben mir privat ein Gefühl der Freundschaft und Geborgenheit gegeben, das sich jeder nur wünschen kann und mich auf dem Feld zudem stets unterstützt. Was könnte man sich mehr wünschen? Ich habe daher versucht, immer mein Bestes für sie zu geben, was leider nicht immer geklappt hat. Aber – auch hier tritt dieses Familiengefühl wieder zutage – ich hatte nie das Gefühl, dass Fans wegen (m)einer schlechten Leistung böse waren. Das gibt unheimlich großen Rückhalt und hilft, sich auch nach einer Niederlage wieder für das nächste Spiel zu motivieren. Darum: Danke an jeden Fans und Helfer, der uns diese Saison unterstützt hat! Man kann euch nicht genug danken!